Die Suche nach den perfekten Kandidat:innen fĂŒr eine offene Stelle kann fĂŒr Unternehmen eine anspruchsvolle Aufgabe sein. WĂ€hrend Bewerber:innen hart daran arbeiten, sich von ihrer besten Seite zu prĂ€sentieren, gibt es einige hĂ€ufige Fehler, die sie begehen können, die ihre Erfolgschancen erheblich beeintrĂ€chtigen können. Basierend auf einem JournalistengesprĂ€ch, dass wir mit Experte Matthias Wiesmann von âpersonalistenâ fĂŒhrten, zeigen wir heute fĂŒnf hĂ€ufige Fehler auf, die Bewerber:innen machen und wie Unternehmen darauf reagieren.
 1. UnvollstÀndige oder unklare Bewerbungsunterlagen
HĂ€ufig ermöglichen Bewerbungsportale Bewerbungen im 1-Klick-Verfahren oder ĂŒber Auswahlfragen. Recruiter sehen daher oft Bewerbungen, die unvollstĂ€ndig sind oder wichtige Informationen vermissen lassen. Dazu gehören fehlende LebenslĂ€ufe, lĂŒckenhafte ArbeitsverlĂ€ufe oder vage Anschreiben, die nicht auf die spezifische Position eingehen. Dies signalisiert dem Recruiter, dass die Bewerber:innen möglicherweise nicht genug Zeit oder MĂŒhe investiert hat, um sich angemessen auf die Stelle vorzubereiten oder sich diffus auf zahlreiche Positionen beworben hat.
Wie Unternehmen reagieren:
Unternehmen tendieren dazu, Bewerber:innen mit unvollstÀndigen Unterlagen abzulehnen, da dies darauf hinweist, dass die Bewerber:innen nicht die erforderliche Sorgfalt und Aufmerksamkeit aufgebracht haben. Klare und vollstÀndige Bewerbungsunterlagen sind ein erster Schritt, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und das Interesse der Recruiter zu wecken.
2. Mangelnde Anpassung an die Stellenanforderungen
Ein hĂ€ufiger Fehler, den Bewerber:innen machen, ist es, ihre Bewerbung nicht an die spezifischen Anforderungen der Position anzupassen. Dies kann bedeuten, dass sie wichtige FĂ€higkeiten oder Erfahrungen nicht hervorheben, die fĂŒr die Stelle relevant sind, oder dass sie nicht erklĂ€ren, wie ihre bisherige Arbeitserfahrung sie fĂŒr die neue Position qualifiziert. Eigenwerbung ist hier definitiv erlaubt und förderlich.
Wie Unternehmen reagieren:
Recruiter suchen nach Bewerber:innen, die zeigen können, dass sie die Anforderungen der Stelle verstehen und die FĂ€higkeiten und Erfahrungen mitbringen, die benötigt werden. Bewerber:innen sollten ihre Bewerbungsunterlagen sorgfĂ€ltig auf die Stellenbeschreibung zuschneiden und klar darlegen, wie ihre FĂ€higkeiten und Erfahrungen einen Mehrwert fĂŒr das Unternehmen darstellen.
3. Mangelnde Vorbereitung auf das VorstellungsgesprÀch
Ein weiterer hĂ€ufiger Fehler, den Bewerber:innen machen, ist es, sich unzureichend auf das VorstellungsgesprĂ€ch vorzubereiten. Dies kann bedeuten, dass sie nicht genug ĂŒber das Unternehmen wissen, keine klaren Antworten auf hĂ€ufig gestellte Fragen haben oder sich nicht darauf vorbereiten, Fragen zu stellen, um mehr ĂŒber die Position und das Unternehmen zu erfahren.
Wie Unternehmen reagieren:
Recruiter erwarten, dass Bewerber:innen gut vorbereitet zum VorstellungsgesprĂ€ch erscheinen. Sie möchten sehen, dass die Bewerber:innen sich mit dem Unternehmen und der Position auseinandergesetzt haben und in der Lage sind, relevante Fragen zu stellen. Bewerber:innen sollten sich grĂŒndlich ĂŒber das Unternehmen informieren, ihre Antworten auf hĂ€ufig gestellte Fragen ĂŒben und vorbereitet sein, um ihre Eignung fĂŒr die Stelle zu demonstrieren.
4. Negative Online-PrÀsenz
Die Online-PrĂ€senz eines Bewerbers kann einen erheblichen Einfluss auf seine Erfolgschancen haben. Recruitern wird oft geraten, Bewerber:innen online zu recherchieren, um mehr ĂŒber sie zu erfahren. Negative Inhalte wie unprofessionelle Social-Media-Posts, unangemessene Kommentare oder Bilder können den Eindruck eines Bewerbers stark beeintrĂ€chtigen.
Wie Unternehmen reagieren:
Recruiter nehmen die Online-PrĂ€senz von Bewerber:innen ernst und können sie aufgrund negativer Inhalte online ablehnen. Bewerber:innen sollten daher sicherstellen, dass ihre Online-Profile professionell und positiv sind sowie ihr persönliches Branding unterstĂŒtzen.
5. Fehlende Follow-Up-Kommunikation
Nach dem VorstellungsgesprÀch versÀumen es Bewerber:innen manchmal, sich angemessen zu bedanken oder Follow-Up-Kommunikation aufrechtzuerhalten. Dies kann den Eindruck erwecken, dass die Bewerber:innen kein starkes Interesse an der Stelle haben oder nicht die erforderliche Höflichkeit und ProfessionalitÀt besitzen.
Wie Unternehmen reagieren:
Recruiter schÀtzen es, wenn Bewerber:innen sich nach dem VorstellungsgesprÀch angemessen bedanken und Follow-Up-Kommunikation aufrechterhalten. Dies zeigt Engagement und Interesse an der Stelle. Bewerber:innen sollten sich daher nach dem VorstellungsgesprÀch per E-Mail oder Telefon beim Recruiter bedanken und gegebenenfalls nach dem Stand des Bewerbungsprozesses fragen.
Auch wenn sich in vielen Bereichen Bewerber:innen Stellen und Unternehmen aufgrund des FachkrĂ€ftemangels aussuchen können, zeigen manche Entwicklungen im Arbeitsmarkt wie Restrukturierungen und PersonalabbaumaĂnahmen gröĂerer Unternehmen, dass dem Bewerbungsverfahren wieder mehr Bedeutung zukommt. Viele Bewerber:innen mĂŒssen sich nach langjĂ€hriger Phase ohne Arbeitssuche wieder mit dem Thema beschĂ€ftigen.
âInsgesamt können Bewerber:innen ihre Erfolgschancen erheblich steigern, indem sie diese hĂ€ufigen Fehler vermeiden und sich stattdessen sorgfĂ€ltig auf jede Bewerbung und jedes VorstellungsgesprĂ€ch vorbereiten. Durch klare und vollstĂ€ndige Bewerbungsunterlagen, eine Anpassung an die Stellenanforderungen, grĂŒndliche Vorbereitung auf das VorstellungsgesprĂ€ch, eine positive Online-PrĂ€senz und angemessene Follow-Up-Kommunikation können Bewerber:innen einen positiven Eindruck hinterlassen und ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung deutlich erhöhenâ, so Matthias Wiesmann gegenĂŒber unserer Redaktion.